Abgeschlossene Projekte

empowering people.Award

Der „empowering people.Award“ ist ein internationaler, von der Siemens-Stiftung 2013 ins Leben gerufener, Wettbewerb. Ziel des Awards ist es, Sozialunternehmer mit vielversprechenden Low-Tech-Lösungen in Entwicklungsregionen zu fördern. Eingereicht werden Vorschläge aus unterschiedlichen Ländern zu einfacheren, technischen Lösungen aus verschiedenen Bereichen der Basic Needs. Dieser Begriff kann hier im weiteren Sinn verstanden werden, da Einreichungen zu sehr unterschiedlichen Themen von beispielsweise Energie über Wasser, Abfall bis hin zu Gesundheit und finanztechnischen Lösungen, Lernen und ICT möglich sind. Der empowering people.Award wurde 2018 zum dritten Mal ausgeschrieben.

Der AT-Verband wurde damit beauftragt, die Einreichungen für den „empowering people.Award“ fachlich, unter anderem in Bezug auf Technologieaspekte, zu begutachten und die besten Einreichungen für ein weiteres Gutachterteam, zur Evaluierung ihrer ökonomischen Tragfähigkeit, in einer Shortlist zusammenzustellen. Neben dem Award hat die Siemens-Stiftung auch eine empowering people.Datenbank erstellt, die ausgewählte „Good Practice Solutions, vorstellt. Hierbei war der AT-Verband in die Auswahl der geeigneten Lösungen eingebunden.

RESURC

RESURC Urumqi - RESILIENT Urumqi – Integrated Planning for Maximising Synergies in the Fast-Growing UETD-District as a Demonstration of Sustainable Development in a Climate-Sensitive Urban Region in Western China / Central Asia!

RESURC war ein gemeinsames F&E-Projekt im Rahmen des Programms „Nachhaltige Entwicklung städtischer Regionen“, das vom BMBF gefördert und vom DLR-Projektträger begleitet wurde. Nach einer 6 monatigen Vorphase lief das Projekt in der Definitionsphase vom 01.07.2019-31.07.2021.  Die Koordination des Projektes lag beim Institut für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e.V. (IUWA).

Die schnell wachsende chinesische Stadt Urumqi steht aufgrund ihrer Entwicklungs-dynamik vor großen Herausforderungen. Klimawandel, Reduzierung der Emissionen und eine nachhaltige Stadtentwicklung sind Themen denen sich die Stadt in den kommenden Jahren stellen muss. Für eine nachhaltige Stadt-entwicklung spielt, neben der Reduzierung von Emissionen, auch die Verbesserung der Infrastrukturen, unter Berücksichtigung der Stadt-Land-Beziehungen, eine wichtige Rolle - dies auch im Hinblick auf Stärkung der Anpassungsfähigkeit und Verringerung der Vulnerabilität.

Der Fokus des Projektes lag auf einem integrierten Planungsansatz, der für ein sektorübergreifendes und interdisziplinäres Vorgehen steht. Für die Arbeiten im Rahmen des Projektes wurde der Bezirk des „Urumqi Economic and Technological Development (UETD)“ ausgewählt.  Der RESURC Planungsansatz hatte zum Ziel, im Rahmen planerischer Aufgaben, Synergien, die zu einer Reduzierung der CO₂ - und Schadstoff-emissionen führen und gleichzeitig die Resilienz des schnell wachsenden Urumqi erhöhen sollen, zu identifizieren und zu nutzen.  Der integrierte Planungsansatz von RESURC umfasste unter anderem:

  1. Die hohen CO₂ - und Schadstoffemissionen drastisch zu senken und das Stadtklima, unter besonderer Berücksichtigung der Luftqualität und der Lebensbedingungen, zu verbessern;
  2. Ver- und Entsorgungssysteme zu verbessern, insbesondere auch ihre Anpassungsfähigkeit zu erhöhen sowie ihre Vulnerabilität zu verringern;
  3. Systemische Interdependenzen und Stadt-Land-Verflechtungen einzubeziehen, um zusätzliche Synergien für einen integrierten Stadt- und Raumordnungsansatz zur Erhöhung der Resilienz zu schaffen.


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Resurc Urumqi

IGNIS

IGNIS – Income generation & climate protection by valorization of municipal solid waste in a sustainable way in emerging mega-cities.

IGNIS ist ein abgeschlossenes Forschungsprojekt (Projektlaufzeit 2008-2013), das im Rahmen des „Future Megacities Programms“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde.

Ziel dieses Projektes war es, zu untersuchen, ob bzw. inwieweit die Inwertsetzung fester Siedlungsabfälle zu einem verbesserten Umweltschutz, insbesondere zur Reduzierung von Treibhausgasen und anderen Emissionen sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen kann. Projektstadt, mit der zusammen bzw. in der das Projekt realisiert wurde, war Äthiopiens Hauptstadt Addis Ababa. Die aus dem Projekt generierten Ergebnisse sind jedoch nicht nur auf den Kontext von Addis Ababa zugeschnitten, sondern sind vielmehr darauf angelegt, auch als Modell und Blaupause für andere Städte zu dienen.

Die wissenschaftliche Grundlage von IGNIS waren praktische Pilotprojekte, d.h. kleinere Projekte zur Abfallverwertung wie Kompostierung, Vergärung, Recycling und die verbesserte Sammlung von Abfällen.

Diese Pilotprojekte wurden initiiert, kontinuierlich technisch und organisatorisch optimiert und in Bezug auf Emissionen z.B. Treibhausgase aber auch hinsichtlich arbeitssicherheits-, gesundheits- und umweltrelevanter Aspekte wissenschaftlich begleitet und untersucht. Durchgeführt wurden die Pilotprojekte von Jugendgruppen, Frauengruppen oder interessierten Personen, mit dem Ziel wirtschaftlich tragfähige Kleinstunternehmen aufzubauen.

Ein wesentlicher Aspekt von IGNIS war auch die Schaffung einer verlässlichen einwohnerbezogenen Abfalldatenbasis für unterschiedliche Stadtgebiete, die zum einen eine dezentrale Skalierung von Pilotprojekten für ein ressourceneffizientes Abfallmanagement auf Stadtteilebene ermöglicht, zum anderen aber auch für die Berechnung von Szenarien und Stoffströmen auf Stadtebene herangezogen werden kann, um hinsichtlich Umwelt und Beschäftigung optimierte Möglichkeiten der Abfallbehandlung aufzuzeigen.

IGNIS wurde in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Universitäten, Behörden und vor allem ENDA als lokale gut vernetzte NGO, durchgeführt. Die Gesamt-Projektkoordination lag beim AT-Verband.

Addis Ababa
Kompostierungstraining Frauengruppe
Mercato in Addis Ababa
Training Metallverarbeitung

MODULAARE

Integrierte Module zur hocheffizienten Abwasserreinigung, Abfallbehandlung und regenerativen Energiegewinnung in Tourismus Resorts

MODULAARE wurde gefördert im Rahmen des BMBF Schwerpunktes "Dezentrale Wasserver- und Entsorgungssysteme"

Ziel von Modulaare war es, beispielhaft Entsorgungstechnologien zu untersuchen, die dazu beitragen, einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Tourismus zu befördern. Im Rahmen des Projekts wurde eine anaerobe Behandlungsanlage für organische Hotelabfälle mit einer Membrantechnologie zur Abwasserbehandlung, als dezentrale Entsorgungseinheit, kombiniert. Projektzeitraum war 2005 -2007.

Dieses dezentrale System, bestehend aus einem Biogasmodul und einem Abwassermembran-behandlungsmodul wurde im Resort Hotel Sarigerme Park (Türkei) aufgebaut. Beide Module wurden in Deutschland konzipiert und für die spezifische Anwendung in einem Ferienhotel technisch modifiziert. Im Hotel selbst wurde eine separate Sammlung der organischen Abfälle in den verschiedenen Küchenbereichen organisiert und eingeführt. Die organischen Abfälle wurden dann als Substrat im Biogasmodul vergoren. Die Rückstände bzw. Schlämme aus dem Abwasserreinigungsmodul wurden ebenfalls der Vergärungsanlage zugeführt.

Das aus beiden Substraten entstandene Biogas war zur Versorgung des energieintensiven Membranmoduls vorgesehen.

Im Rahmen von MODULAARE wurden verschiedene Untersuchungen zur Effizienzsteigerung der Biogasausbeute, zur Modellierung des Biogasmoduls sowie zur Übertragbarkeit des Konzeptes auf andere Standorte, durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurden neben der Übertragung des MODULAARE-Konzeptes auf andere Tourismusgebiete (Beispiel Insel Mainau/ Deutschland) auch die mögliche Realisierung im kommunalen Bereich von Entwicklungsländern (Beispiel Provinz Arequipa/ Peru) untersucht. Für die Übertragbarkeit des Konzeptes wurden entsprechende technische Planungsparameter zusammengestellt und die relevanten Kosten abgeschätzt. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass unter technischen und ökologischen Aspekten sich Vorteile insbesondere dann ergeben, wenn lokal weder eine Abwasserreinigung noch eine Verwertung separat erfasster biogener Abfälle vorhanden ist. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass bei einem ganzjährigen Betrieb und bei Realisierung von Erlösen aus dem Gärrest, ökonomische Vorteile des Systems durchaus realistisch sind.

Das Projekt wurde mit großer Unterstützung des Ferienhotels Sarigerme Park durchgeführt. Die Leitung des Projektes lag beim AT-Verband.

Modulskizze
Membran Modul
Modulaare Anlage Sarigerme Park
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